
Karrieren unserer Absolventen
Wir sind stolz auf unsere Absolventen!
Viele von ihnen haben nach der Ausbildung an unserer Schule eine interessante Berufskarriere gestartet. Lesen Sie hier über einige Lebenswege.
- Peter Santner
- Georg Bacher
- Maurus Franz Kocher
Kulturtechniker
Nach der Volks- und Hauptschule in Tamsweg besuchte ich die landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg. In der Fachschule wurde aufgrund des praxisbezogenen Unterrichts mein Interesse und Wissensdurst geweckt, was für die Entscheidung für eine weitere Ausbildung ausschlaggebend war.
Meine Stärken lagen in den Fächern Pflanzenbau und Landtechnik. Ich konnte recht gute Schulerfolge erzielen und so führte mich mein weiterer Weg an die HBLA Ursprung mit dem Berufswunsch, Lehrer zu werden. Die Ferialpraktika absolvierte ich in Norddeutschland und England.
Nach der Matura habe ich mein Berufsziel noch einmal neu gesteckt, indem ich mich entschloss, auf der BOKU Kulturtechnik und Wasserwirtschaft zu studieren. Ein Semester dieses Studiums absolvierte ich in England. Durch Ferialpraktika bei Baufirmen, der Wildbach- u. Lawinenverbauung, sowie bei der Landesregierung und Ingenieurbüros fand ich schließlich zu meinem derzeitigen Beruf.
Als Kulturtechniker bin ich für die Planung von Hochwasserschutzprojekten, Wildbach- und Lawinenverbauungen, sowie für Gefahrenzonenausweisung und Raumplanung zuständig.
Die LFS Tamsweg hatte an meiner Ausbildung einen bedeutenden Anteil. Neben der Allgemeinbildung kann ich immer wieder auf Grundlagen der Technik, des Bodens und der Natur aus meiner Schulzeit zurückgreifen, was in meinem Beruf Anerkennung findet.

Schulische Laufbahn
- VS in Laßnitz bei Murau
- Sporthauptschule Murau
- Nach Absolvierung der LFS-Tamsweg
- 1996 besuchte ich den Sonderlehrgang der HBLA Raumberg
Diese Schule in Raumberg hatte schon einen ganz anderen Charakter zur Fachschule und war für mich am Anfang insofern eine Umstellung, da mir einfach der praxisbezogene Unterricht fehlte bzw. die Praxis wurde eben hauptsächlich in der Klasse gelehrt.
Die erste Klasse in Raumberg verlief ganz gut. Zwar hatte ich nicht mehr diese Noten wie in der Fachschule, konnte jedoch ein positives Abschlusszeugnis nach Hause bringen und ich war für meinen weiteren, schulischen Verlauf in Raumberg recht zuversichtlich.
Die zweite Klasse war dann jedoch das komplette Gegenteil. Ich war gleich am Anfang des Schuljahres ziemlich lange krank und irgendwie fand ich bis zum Halbjahr keinen Halt bzw. war immer etwas hinten nach. Es war für mich immer so eine Gradwanderung zwischen positiven und negativen Ergebnissen. Letztendlich schaffte ich den Aufstieg nicht und wollte die Schule eigentlich dort schon lassen.
Bis zum Jänner wiederholte ich die Klasse, worauf ich dann endgültig einen Schlussstrich in Raumberg zog. Uns Schülern kam zu Ohren, dass gewisse Lehrer massive Probleme untereinander hatten und in gewisser Weise widerspiegelte sich dies im Unterricht, oft negativ. So weit ich weiß war ich nicht der einzige von dieser Klasse, der damals das Handtuch geworfen hat. Es war jedenfalls eine ganz eigenartige Situation.
Vom April bis Oktober 1999 leistete ich meinen Präsenzdienst als Sanitäter in Klagenfurt ab.
Berufliche Laufbahn
Ab November 1999 arbeitete ich vorüber-gehend als Rettungssanitäter (Urlaubs-vertretung) beim Roten Kreuz in Murau. Jedoch war dies vorerst nur eine Übergangslösung bzw. konnte keine fixe Anstellung zugesagt werden.
In diesem Winter traf ich einen ehemaligen Zivildiener des Roten Kreuzes Murau beim Schifahren. Er studierte mittlerweile Medizin in Innsbruck und wir kamen so über die Rot- Kreuz-Situation in Innsbruck bzgl. Arbeits-möglichkeiten zu sprechen. Er erzählte mir damals, dass in Innsbruck eine neue Bereichsleitstelle eingerichtet wurde, für diese noch qualifizierte Mitarbeiter gesucht werden. Ich ließ mir die Adresse dieser Leitstelle von ihm zukommen und schickte eine Bewerbung los.
Cirka eine Woche später erhielt ich einen Anruf vom Chef dieser Leitstelle und wir vereinbarten einen Termin für ein Aufnahmegespräch. Ich hätte mir niemals im Leben erhofft, dass ein gebürtiger Steirer die Rettungsfahrzeuge in einer Leitstelle in Tirol disponieren soll.
Dieser Chef war vermutlich wirklich begeistert von mir, denn nach knapp fünf Minuten Aufnahmegespräch fragte er mich, wann ich mit der Arbeit anfangen will! Innerhalb zwei Wochen war ich mit Sack und Pack in Tirol, woraus nun mittlerweile 6 Jahre geworden sind!
2001 lernte ich Belinda kennen! Belinda ist hauptberuflich Rettungssanitäterin bzw. hat die Ausbildung zur Notfallsanitäterin beim Roten Kreuz in Innsbruck. Im Mai 2003 heirateten wir und im Juni kam unser Sohn Kevin zur Welt! Fabian, unser Sohn aus erster Ehe von Belinda, ist 8.
Seit mehr als 20 Jahren darf ich mich zu den Absolventen der LFS Tamsweg zählen. Ich bin stolz darauf, obwohl mein Leben ganz andere Wege ging.
Stolz, nicht weil ich damals schon alles für mein Leben gelernt hätte, ganz im Gegenteil: In diesen 22 Jahren löste ein Ausbildungsabschnitt den anderen ab. Aber es war Entscheidendes, was mir in dieser Fachschul- und Praxiszeit bis hin zur Meisterprüfung mitgegeben wurde: Das Leben ist wie ein Abenteuer, mit Höhen und Tiefen, ein Kommen und Gehen wohin man schaut, alles ist in Bewegung. Wem das Rüstzeug fehlt, der ist ein armer Hund.
„Ein Bauer muss alles können“, hatte mir mein Vater einst gesagt.
An der Preberstraße 7 gingen mir einige Lichter auf, nicht nur beim Schweißen. Wer gerüstet ist, dem braucht nicht bang zu werden, ob die EU nun nach Osten oder sonst wo hin erweitert wird. Der Gerüstete ruft auch nicht nach der – ohnehin verhängnisvollen – Fremdhilfe, sprich Beihilfe, EU-Mittel usw., sondern stellt sich auf seine alpinen Bauernfüße und überholt die Bürokraten gleichsam bei Nacht und Nebel.
Im übrigen – und das zu sagen sei dem Pfarrer in mir erlaubt – steht da noch einer auf unserer Seite: Unser Herrgott, der die nicht im Stich lässt, die zu ihm gehören wollen; die mit Menschen gut umgehen, weil sie mit sich selbst gut umgehen.
Zur Person Maurus Franz Kocher
Der Autor absolvierte unsere Schule von 1977-1979, drittes Jahr in Bruck a.d.Glstr.; Lw-Facharbeiter- und Meisterprüfung; 1985 Übernahme des Rupenbauernhofes in Tafern 7; 1987 Übergabe desselben an den Bruder Leonhard; Im selben Jahr Eintritt in das Benediktinerkloster Göttweig in Niederösterreich als Bruder Maurus; 1987-1991 AHS in Hollabrunn; 1991-1997 Studium der Fachtheologie; 1997 Priesterweihe; 1998 Übernahme der Leitung des Göttweiger Forstbetriebes; 1999-2001 postgraduales Wirtschaftsstudium an der Donau-Universität Krems; Seit September 2000 auch Pfarrer von Brunnkirchen.